Das Pferd und die Muskulatur
- am September 17, 2020
- von Brigitte Köster
- in Allgemein
0
Die gut funktionierende Muskulatur hat bei dem Pferde eine ganz besonderen Stellenwert. Das ist seiner Eigenschaft als Fluchttier geschuldet. In der Steppe konnten die Tiere nur überleben, wenn sie jederzeit fluchtbereit waren, welches eine in ihrer Funktion möglichst optimale Muskulatur erforderte.
Zwar leben heute die meisten Pferde domestiziert, dennoch hat sich an den anatomischen, bzw. funktionellen Begebenheiten nichts geändert.
Zu dem aktiven Bewegungsapparat zählen die Gelenke (Knochen) und die Muskulatur. Wenn es an diesen Strukturen Defekte (Schmerzen) gibt, wird das Pferd zunächst versuchen diese zu kompensieren. Durch diese Kompensation werden oftmals andere (gesunde) Strukturen zu sehr beansprucht und es kommt in der Folge auch hier zu Problemen.
Habe ich z.B. ein Pferd mit einem röntgenlogischen Befund sagen wir am Sprunggelenk (Spat) muss das nicht heissen, das sich dies gleich mit einer Lahmheit äussert. Dennoch haben wir einen Defekt, der kompensiert werden will, da dieses Gelenk nicht mehr so stark belastet werden kann. In der Folge werden insbesondere die betroffenen Muskeln der kompensierenden Struktur stärker gefordert.
Man kann sich leicht vorstellen, das es wiederum in Folge zu Verspannungen, Triggerpunkten oder Verklemmungen kommt.
Durch die anatomische Besonderheit, das die Vordergliedmaßen des Pferdes keine knöcherne , sondern nur eine muskuläre Verbindung zum Rumpf haben und zusätzlich noch das Reitergewicht getragen werden muss ergibt sich ein weiterer Schwachpunkt.
Sämtliche Muskeln sind über die Faszien miteinander verbunden. Wenn man sich das vor Augen hält kann man sich in etwa vorstellen, welche -im wahrsten Sinne des Wortes- weitreichende Auswirkungen Probleme in der Muskulatur haben kann.
Erst letztens habe ich einen Behandlungsbericht eines Akupunkteurs gelesen, dem ein Pferd mit immer wiederkehrender Lahmheit vorgestellt wurde, welches letztendlich ein Problem im Kiefergelenk hatte.
Aus dem Gesagten ergibt sich, das die Muskulatur definitiv gepflegt werden muss. Und zwar am Besten bevor es zu Schmerzen und damit verbunden zur Lahmheit kommt.
Wie sieht nun eine Pflege der Muskulatur aus?
Ganz wichtig in diesem Zusammenhang ist sicher das Equipment und der Reiter. Auf das Equipment möchte ich hier aber nicht weiter eingehen.
Dem Reiter, bzw. generell dem Pferdebesitzer sollte klar sein, das er über seinen Sitz einen großen Einfluss auf das Pferd hat. Ein ständig verkrampfter oder schief sitzender Reiter wird auf Dauer ein ebenso verkrampftes Pferd haben. Nicht zu vergessen auch die mentale Seite. Bin ich als Reiter genervt und gestresst, wird sich das ebenfalls übertragen. Im Rahmen der Faszienforschung hat man Bindegewebe / Faszien Stresshormonen ausgesetzt und beobachtet, das es zu negativen Veränderungen an dem Gewebe kam. Wenn ich als Reiter also völlig gestresst zu meinem Pferd komme, kann es manchmal zielführender sein einfach eine Stunde Schritt ins Gelände zu reiten und auf die Trainingseinheit zu verzichten.
Ein grosses Thema, welches vielleicht mal einen eigenen Blogartikel verdient.
Eine weitere Voraussetzung für eine gut funktionierende Muskulatur ist eine ausgewogene und auf das Pferd, bzw. seine Belastung abgestellte Ernährung. Leider ist es heute so, das die meisten Pferde überfüttert werden, was verschiedenste negative Auswirkungen hat. Auch zu diesem Thema werde ich in Kürze einen eigenen Blogartikel schreiben.
Häufig ist hiervon der Säure-Basen-Haushalt betroffen. Dieser verschiebt sich, wenn zuviel Schlacken (also Stoffe die nicht verstoffwechselt werden und deshalb abtransportiert werden müssen) im Körper zwischen gelagert werden müssen. Dieses Zwischenlagern verbraucht zu viele Nährstoffe und der Säure-Basen-Haushalt verschiebt sich. Daher kann es in der Folge natürlich auch zu einer übersäuerten Muskulatur kommen.
Es macht also Sinn diesen überprüfen zu lassen und ggf. gegen zu steuern. Aus meiner täglichen Praxis weiss ich, das viele Pferde damit ein Problem haben. Dass liegt natürlich nicht nur an der Ernährung, sondern auch an notwendigen Impfungen, Wurmkuren, Medikamenten und der steigenden Umweltbelastung, der wir alle ausgesetzt sind. Meinen Kunden rate ich deshalb zweimal jährlich ein Präparat zu verabreichen, welches diese Verschiebung wieder reguliert.
Da nicht jede Verkrampfung gleich zu einer Lahmheit führt, kann auch eine Dry Needling Behandlung prophylaktisch einen Sinn machen., Durch das Basic-Treatment werden die wichtigsten Muskeln behandelt und etwaige Störungen gelöst. Weiter Informationen hierzu findest du hier
Die Dry Needling Behandlung ist aber auch bei bestehenden Lahmheiten eine effektive Behandlungsmethode, die sehr gut in Ergänzung zu schulmedizinischen Behandlungen eingesetzt werden kann.
Insbesondere bei Lahmheiten, die nicht wirklich diagnostiziert werden können arbeite ich natürlich auch mit der Bioresoanzanalyse, um die Schwachpunkte im Organismus zu finden und eventuelle funktionale Dysbalancen über die Zugabe von Nahrungsergänzern etc. zu regulieren.
Last but not least bleibt natürlich die Akupunktur, die hier ebenfalls alleine oder ergänzend super eingesetzt werden kann.
Bei Tieren, die unter chronischen Erkrankungen des Bewegungsapparates leiden, oder die röntgenlogische Befunde haben, gehört eine regelmäßige Kontrolle und Behandlung zum Management. Hier sollte der Besitzer immer bestrebt sein den Organismus auf einem hohen Level zu halten, damit er jederzeit mit den Defekten „umgehen“ kann. Das heißt hier würde ich 2x jährlich über die Bioresonanz einen CheckUp empfehlen, bei dem die Vitamine, Mineralstoffe, Enzyme und die wichtigsten Organstrukturen getestet werden. So hat man die Möglichkeit frühzeitig z.B. Stoffe zu supplementieren oder das Futter anzupassen.
des Weiteren empfiehlt sich 2x jährlich eine Dry Needling Behandlung um Verspannungen, Triggerpunkte etc. vorzubeugen, bzw. frühzeitig zu erkennen und aufzulösen.
Bei weiteren Fragen stehe ich natürlich wie immer jederzeit gerne zur Verfügung!!!!
Neueste Kommentare